Bundespräsident übernimmt Ehrenpatenschaft für Schams Khadoura
Der Bundespräsident bringt mit der Übernahme der Ehrenpatenschaft die besondere fürsorgende Verpflichtung unseres Staates für kinderreiche Familien zum Ausdruck. Das Patenkind erhält eine Patenschaftsurkunde und als Patengeschenk eine einmalige finanzielle Unterstützung.
Schams, deren Name übersetzt „Sonne“ bedeutet, ist für die Familie Khadoura nach vielen Jahren Flucht und Neuanfängen ein besonderes Geschenk. Seit der Flucht aus Latakia in Syrien im Jahr 2011 waren die Eltern und Kinder lange Zeit getrennt. Auf unterschiedlichen Fluchtwegen über die Türkei und Griechenland gelangte die Familie nach Deutschland. Seit dem Jahr 2015 lebt der Vater Osama Khadouri mit einigen Töchtern in Billerbeck, im Jahr 2018 war die Familie dann endlich wieder vollständig zusammen. Alle sieben Kinder sind übrigens Töchter, die zwischen 1998 und 2023 geboren wurden. Bis auf die älteste Tochter leben alle Kinder bei ihren Eltern.
„Ich bin stolz auf meine Töchter, die hier ihren Weg machen. Um meinen Töchtern eine gute und friedliche Zukunft zu sichern, mussten wir viel in Syrien aufgeben. Hier in Deutschland haben sie viele Möglichkeiten, können sicher aufwachsen und einen guten Beruf lernen“, so Osama Khadouri.
Damit hat Tochter Fatima schon längst begonnen. Sie ist mittlerweile im 3. Lehrjahr in einer Billerbecker Arztpraxis und beendet im kommenden Jahr ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA). Und auch Aya und Aisha, die in der Anne-Frank-Gesamtschule in Billerbeck die 5. und 7.Klasse besuchen, interessieren sich besonders für den medizinischen Bereich.
Osama Khadoura war in Syrien als Immobilienhändler selbständig. In Billerbeck arbeitet er jetzt bei MedSkin Suwelack als Produktionshelfer. Nach dem Absolvieren der erforderlichen Integrationskurse hat er mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Damit ist seine Tochter Schams, die vor sieben Monaten in Coesfeld geboren wurde, von Geburt an deutsch.
Sehr dankbar ist die Familie Khadoura für die vielen Unterstützungsangebote, die sie in Billerbeck bekommen hat. „Wir fühlen uns in Billerbeck sehr wohl. Das ist jetzt unser Zuhause“, so Fatima Khadoura. Osama Khadoura ergänzt schmunzelnd: „Meine Frau, die älteren Kinder und ich essen immer noch gerne arabisch, aber unsere jüngeren Töchter lieben das deutsche Butterbrot und Nudeln – sie sind ganz in Deutschland angekommen.“
Bürgermeisterin Dirks zeigte sich bei ihrem Besuch beeindruckt: „Es bewegt mich immer wieder, welche Wege Menschen auf sich nehmen, um ihren Kindern Sicherheit und Frieden zu bieten. Wie Familie Khadoura sich in Billerbeck integriert, ist beispielhaft. Es ist eine Freude zu sehen, mit wie viel Motivation und Ehrgeiz die Töchter der Familie sich ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung widmen, nachdem sie jahrelang so viele Entbehrungen hinnehmen mussten. Ich ziehe meinen Hut auch vor Sawsan Khadoura, denn ich weiß, wie viel Verantwortung für so eine große Familie gerade bei der Mutter liegt.“
Familie Khadoura wohnt derzeit noch in einer von der Stadt Billerbeck gestellten Unterkunft. Dort wird es natürlich jetzt zu eng. Die Familie ist daher auf der Suche nach einer größeren Wohnung oder einem Haus zur Miete. „In Dortmund oder Essen hätten wir Angebote, aber wir möchten so gerne in Billerbeck bleiben“, so Osama Khadoura.
Foto (© Stadt Billerbeck/Judith Schäpers) v.l.: Aya Khadoura, Fatima Khadoura, Aisha Khadoura, Sawsan Khadoura (Mutter), Yasmin Khadoura, Bürgermeisterin Marion Dirks mit Schams Khadoura, Osama Khadoura (Vater), Yara Khadoura. Auf dem Bild fehlt die älteste Tochter Sara Khadoura.