Bahnwaggon geht als Co-Working-Space an den Start

Veröffentlicht am: 04.07.2022
Co-Working-Space Zugwaggon© Stephanie Sieme
Nach den Sommerferien soll der erste Coworking-Space in Billerbeck im Rahmen einer Pilotphase an den Start gehen. Im historischen Zugwaggon am Bahnhof soll der Ort, an dem sich Berufstätige aus unterschiedlichen Arbeitswelten und Unternehmen Arbeitsplätze buchen und teilen können, eingerichtet werden. Die passende Infrastruktur ist vorhanden, wie Martin Althoff von der IBP Alexianer GmbH, die den Bahnhof bewirtschaftet, informiert. Die technischen Voraussetzungen sind geschaffen, auch eine passende Möblierung wird es geben.
„In der Pandemie wurde der Waggon so gut wie gar nicht genutzt“, berichtet Martin Althoff. Die Idee, ihn als Coworking-Space zu nutzen, entstand. Auch bei der Stadt Billerbeck sei dies schon länger ein Thema gewesen, wie Axel Kuhlmann, Wirtschaftsförderer der Stadt Billerbeck, berichtet. Anfragen dazu habe es auch aus der Politik gegeben. Anfang des Jahres hatte die Stadt eine Umfrage rund um die Errichtung eines Coworking-Spaces mit Hilfe von Bürgern durchgeführt, um den Bedarf danach abzufragen. Auf die Ergebnisse der Umfrage hatte sich dann die IBP Alexianer GmbH bei der Stadtverwaltung gemeldet und die Idee mit dem Zugwaggon ins Spiel gebracht. „Es war immer klar, dass wir als Kommune auf vorhandene Strukturen zurückgreifen müssen“, so Axel Kuhlmann.

Mit im Boot ist bei diesem Projekt auch die Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. Kathrin Heuermann und Patrick Klumpe betreuen dort das Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“ für den Kreis Coesfeld – ein Förderprogramm, mit dem das mobile Arbeiten erleichtert und gestärkt werden soll. Ziel ist es, mit der Etablierung mobile Arbeitsformen wie eben Coworking-Spaces mehr Berufspendler von der Straße zu holen. „An Angeboten mangelt es gar nicht so sehr“, berichtet Kathrin Heuermann. Es gehe darum, dass diese Angebote stärker genutzt werden. Alle Coworking-Spaces im Kreis Coesfeld sollen miteinander vernetzt werden. Dafür soll über die Sommerferien eine Plattform aufgebaut werden – für mehr Sichtbarkeit dieser Orte und für ein einheitliches Buchungs- und Abrechnungssystem. Es geht in der Pilotphase darum, unter anderem zu eruieren, aus welchen Gründen Coworking-Spaces genutzt werden und wie Coworking im ländlichen Raum funktioniert. Diese Orte sollen die eigentlichen Arbeitsplätze keineswegs ersetzen, sondern ein zusätzliches Angebot zum Homeoffice sein, betont Kathrin Heuermann.

Einen genauen Starttermin für den Cowworking-Space im Zugwaggon gibt es noch nicht, wie alle Beteiligten informieren. Die Voraussetzungen sind jedenfalls geschaffen, trotzdem gebe es auch noch viele Detailfragen, die geklärt werden müssten.

Fest steht allerdings schon der Buchungspreis: Die Nutzungsgebühr für einen halben Tag beläuft sich auf zwölf, die für einen ganzen Tag auf 20 Euro. Zudem besteht die Möglichkeit, direkt nebenan im Bahnhof ein Mittagessen zu erhalten.

Bild: So könnte das Arbeiten künftig im Zugwaggon aussehen – wie (v.l.) Kathrin Heuermann, Patrick Klumpe (beide wfc Kreis Coesfeld), Martin Althoff (IBP Alexianer GmbH), Axel Kuhlmann (Stadt Billerbeck) und Laureen Nievel (Citymanagement) zeigen. Copyright: Stephanie Sieme/Billerbecker Anzeiger