Zeichen der Erinnerung - Weitere 22 Stolpersteine in Billerbeck verlegt
Coronabedingt musste die Gedenkaktion etwas kleiner ausfallen als geplant. Neben Bürgermeisterin Marion Dirks begleiteten Vertreter der Wolfgang-Suwelack-Stiftung, der Bürgerstiftung, des Stadtrats sowie der Stadtverwaltung die Verlegung der Steine durch den Künstler Günter Demnig. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die die Steine mitfinanziert haben, als auch die Hauseigentümer der ehemaligen Wohnstätten der jüdischen Billerbeckerinnen und Billerbecker waren ebenfalls anwesend.
Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Eichenwald-Schule trugen Texte vor, in denen sie an die jeweiligen Biografien und Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus erinnerten. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler hatten sich dafür stark gemacht, mit den Stolpersteinen ein besonderes Zeichen der Erinnerungskultur zu setzen. So wurden im März 2021 bereits 20 Steine verlegt, weitere 22 folgten jetzt. Bürgermeisterin Marion Dirks dankte den Anwesenden für ihr Engagement und rief dazu auf, auch in der heutigen Zeit die Erinnerung an die Opfer des Holocaust immer wieder wach zu halten: "Wir müssen wachsam sein und bei den kleinsten Anzeichen von Hetze und Antisemitismus Widerstand zeigen. Die Erinnerung ist eine Aufgabe auch für künftige Generationen."
Unterstützt durch den städtischen Bauhof verlegte Günter Demnig, der die Gedenkaktion vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat, vor jedem Haus mehrere Steine. Die glänzende Messingoberfläche, in die die Namen der Opfer eingraviert sind, sorgt dafür, dass die Steine sich von der Umgebung besonders abheben - so dass man im wahrsten Sinne des Wortes darüber "stolpert" und auf diese Weise zur Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Betroffenen aufgefordert ist.
Namentlich erinnern die verlegten Steine an Josef und Alfred Bendix (Lange Straße 7), Sophie, Julius, Inge und Erna Bendix (An der Kolvenburg 6), Philipp, Paula, Fritz, Hilde, Marion und Klaus Eichenwald (Münsterstraße 36), Mathilde, Bruno und Dagmar Eichenwald sowie Walter und Leni Kaufmann (Beerlager Straße 12) und David, Berta, Albert und Julius Davids (Bahnhofstraße 15).