Faire Woche: Ausstellung zur "Reise der Jeans"

Veröffentlicht am: 15.09.2022
Faire Woche 2022© Forum Fairer Handel e.V.
Am 16. September beginnt die „ Faire Woche“. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „ Fair steht Dir- fair handeln für Menschenrechte weltweit“. Denn auch in der Textilbranche stehen weitreichende Veränderungen auf der Tagesordnung.

Spätestens nach dem verheerenden Fabrikbrand mit Hunderten von Opfern vor 10 Jahren in Rana Plaza in Bangladesch müssen wir uns fragen, ob sich die Verhältnisse verbessert haben und unsere Kleidung unter fairen Bedingungen hergestellt wird.

„Vielen Menschen ist es nicht mehr egal, wo ihre Kleidung produziert wird, wie die Näherinnen leben und ob sie sich gewerkschaftlich organisieren dürfen,“ meint Petra Cassens, Sprecherin der Fairtrade-Steuerungsgruppe Billerbeck. „Es ist Zeit für einen Perspektivenwechsel.“ Bevor eine Jeans in unserem Kleiderschrank landet, hat sie 50.000 km zurückgelegt. Die Fairtrade-Steuerungsgruppe hat diese Reise auf einer Weltkarte illustriert, sie ist im Schaufenster des Weltladens in Billerbeck zu sehen.

Eindrucksvoll wird die gesamte Wertschöpfungskette vom Baumwollfeld in Usbekistan, der Spinnerei in Pakistan, der Färberei in China, der Weberei in Indien, der Näherei in Brasilien oder in asiatischen Ländern dargestellt . „Wer weiß schon, dass man für ein Kilogramm Baumwolle 11.000 Liter Wasser verbraucht, damit die Pflanzen wachsen können. Der Aralsee, einst der viertgrößte See auf der Welt ist auch aufgrund der starken Wasserentnahmen nahezu ausgetrocknet“, erklärt die Billerbeckerin Svenja Hoffmann, Lehrerin und Multiplikatorin für den fairen Handel.

Fairtrade setzt sich für transparente Lieferketten und für die Förderung von Frauen ein, die ganz überwiegend in der Textilbranche beschäftigt sind. „Sowohl der Handel als auch die Verbraucher können durch bewussten Einkauf von Textilien Einfluss nehmen, indem sie auf die zertifizierten Fairtrade-Label achten", appelliert Axel Hoene vom Sprecherteam der Fairtradesteuerungsgruppe. „Und vielleicht können wir der Entwicklung zu immer stärkerem Ressourcenverbrauch auch entgegenwirken, durch nachhaltigen Konsum. Zum Beispiel könnten wir gut erhaltene Kleidung länger tragen, in den Secondhandladen geben oder aus ihnen nützliche und schöne Accessoires herstellen.“