Geflüchtete aus der Ukraine in Billerbeck: Koordinierung ist jetzt wichtig

Veröffentlicht am: 15.03.2022
Ukraine Hände© Pixabay
Die ersten aus der Ukraine geflüchteten Menschen sind in der vergangenen Woche in Billerbeck angekommen. Sie konnten privat aufgenommen werden. Bereits jetzt kümmern sich die Gastgeberinnen und Gastgeber und weitere engagierte Menschen darum, dass sie hier gut ankommen, auch wenn die Sorge um die zurückgebliebenen Familienmitglieder groß ist. Eine der größten Herausforderungen ist jetzt eine gute Koordination zur Versorgung weiterer Geflüchteter.

Es stehen viele weitere Wohnangebote auf der Liste, die die Stadt derzeit führt und täglich verlängern kann. Auch haben sich bereits Menschen gemeldet, die dolmetschen können oder auch andere Hilfe anbieten. Solche Angebote werden weiter gerne unter ukraine@billerbeck.de angenommen.

„Ich bin stolz auf unsere Stadt, die alles tun wird, um die Menschen aus der Ukraine zu unterstützen“, betont Bürgermeisterin Marion Dirks. Sie rechnet mit noch weit mehr Flüchtlingen aus der Ukraine. Sie sagt aber auch, dass Zuzug und Grundversorgung nun gesteuert werden müssen. Flüchtlinge aus der Ukraine können zwar jederzeit kommen und sich als „Urlauber“ unangemeldet in Deutschland an einem Ort ihrer Wahl aufhalten. „Wenn wir aber als Stadt den Zugang zu den Leistungen zum Lebensunterhalt und zur Krankenversorgung herstellen sollen, können geflüchtete Menschen nur nach vorherigem Kontakt mit der Stadt Billerbeck aufgenommen werden“. Ansprechpartner ist dabei der Leiter des Fachbereiches Soziales, Martin Struffert, Telefon 73-52, struffert@billerbeck.de. Er wird mit den zuständigen  Behörden die Vorgehensweise klären, die sich übrigens stündlich ändern kann. Derzeit sind viele Themen in der Abstimmung. Der Kreis Coesfeld hat zum Beispiel eine Koordinierungsstelle Ukraine-Hilfe eingerichtet und stellt auch ein Online-Registrierungsformular zur Verfügung.

Bundes- und landesweit wird nun eine möglichst gleichmäßige Verteilung der geflüchteten Menschen angestrebt, damit die Kommunen leistungsfähig bleiben. Es geht dabei nicht nur um Wohnraum und um Versorgung, sondern auch um Schul- und Kita-Plätze für die Kinder. „Ich möchte, dass wir jedem Kind ein Angebot machen können“, so Dirks.

Grundsätzlich rät Bürgermeisterin Marion Dirks von privaten Aktionen ab, wenn es nicht um die jeweils eigene erweiterte Familie geht. „Ich verstehe jeden, der jetzt sofort helfen will“, sagt Dirks. „Wir müssen allerdings unsere Kräfte zum Wohle der Menschen bündeln und gezielt einsetzen.“

Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass auch Asylsuchende aus verschiedenen Ländern und Ortskräfte aus Afghanistan zu den Neu-Billerbeckern gehören. „Auch diese Menschen brauchen unseren Rückhalt.“